Daraus ist ein Bienenwachstuch gemacht

Bienenwachstücher gibt es in allen Grössen und Farben. Lediglich bei den Formen sind sich die meisten Hersteller einig: Rechteckig und meistens quadratisch.

Was die Rohstoffe angeht, gibt es jedoch einige Unterschiede. Daher möchte ich dir in diesem Artikel die wichtigsten Bestandteile von Bienenwachstüchern (oder) vegane Wachstücher erklären.

Baumwolle

Baumwolle

Das Trägermaterial ist meistens Baumwolle. Versteht sich von selbst. Hier gibt es ganz unterschiedliche Labels und Zertifikate: GOTS und Öko-Tex 100. Da es sich um ein nachhaltiges Produkt handelt, verwenden die meisten Hersteller GOTS zertifizierte Baumwolle.

Mischgewebe eignen sich eher weniger. Die Webart und Dicke des Gewebes hat einen grossen Einfluss auf die endgültige Qualität des Bienenwachstuches. Hier ist ein bisschen Experimentieren angesagt.

Leine

Flachs

In seltenen Fällen gibt es auch Anbieter, welche Leinen als Trägermaterial einsetzen. Leine hat den Vorteil, dass sie auch in unseren Breitenregionen angepflanzt werden und produziert werden kann. Dadurch können die Transportkosten reduziert werden.

Leine hat jedoch den Nachteil, dass sie ein bisschen wilder ist. Die Tücher werden dann auch nicht ganz so glatt, wie man sich das von Baumwolle gewohnt ist.

Bienenwachs

Bienenwachs in Pellets

Nach dem Stoff ist das Bienenwachs der Hauptrohstoff. Bienenwachs gibt es in ganz unterschiedlichen Formen und Qualitäten. Für die Bienenwachstuch-Herstellung werden in der Regel die folgenden Zertifikate verwendet: Lebensmittelzertifiziert, Pharma-Zertifiziert oder Bio-Qualität.

Die Lebensmittelzertifizierung hat den Vorteil, dass ein Kontakt mit Lebensmitteln absolut unproblematisch ist. Das ist das gleiche Wachs, wie er auch zum Überziehen von Gummibärchen oder Früchten verwendet wird.

Das Bienenwachs wird in kleinen Pellets verkauft, was die Verarbeitung massiv vereinfacht.

Das Wachs gibt es in verschiedenen Farben zu kaufen: weiss oder gelb. Wobei die gelbe Variante je nach Herkunft zwischen hellgelb und dunkelgelb (fast schon rötlich) variieren kann.

Kokosöl

Kokosöl

Ein bisschen Öl macht das Tuch geschmeidig. Wichtig ist jedoch ein Öl zu nehmen, welches möglichst lange haltbar ist und nicht ranzig ist. Kokosöl stellt sich als sehr gut Alternative dar. Weniger geeignet sind dagegen pflanzliche Öle wie Olivenöl oder Sonnenblumenöl.

Jojobaöl

Jojobaöl

In den Anfangszeiten haben fast alle Bienenwachstuch Hersteller Jojobaöl eingesetzt. Jojobaöl kann nicht ranzig werden. Leider steht es ein bisschen im Verruf gesundheitsschädigend zu sein (bei der Einnahme). Das Risiko ist relativ gering, aber seit das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Warnung bezüglich Jojobaöl gemacht hat und diese von Stiftung Warentest verbreitet wurde, sollte eigentlich von Jojobaöl abgesehen werden.

Die Tücher bestehen aus einem Stoff, der mit Bienenwachs und oft noch mit Jojobaöl imprägniert ist. Diese Imprägnierhilfen können laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf die verpackten Speisen übergehen. Jojobaöl hat lauf BfR nichts in Lebensmitteln zu suchen.

Bienenwachs ist zwar als Zusatzstoff erlaubt, doch gerade fettige Speisen können viel davon aufnehmen. Kritisch ist das dann, wenn das Wachs Schadstoffe enthält.

Stiftung Warentest

Baumharz

Baumharz

Baumharz verleiht dem Tuch mehr Stabilität, erhöht die Langlebigkeit und macht es ein bisschen klebrig. Dadurch haftet es besser an Schüsseln. Es führt aber auch dazu, dass sich das Tuch bei den ersten 3-4 Anwendungen eben ein bisschen klebrig anfühlt.

Carnaubawachs

Carnaubawachs

Soll es ein veganes (Bienenwachs)Tuch sein, dann eignet sich Carnaubawachs. Es weist ähnliche Eigenschaften wie das Bienenwachs aus, ist aber pflanzlichen Ursprungs. Erfahrungsgemäss sind die Tücher ein kleines bisschen steifer, als die Tücher aus Bienenwachs.

Carnaubawachs hat einen getrübten Ruf. Daher unbedingt darauf achten, dass es unter fairen Bedingungen abgebaut wird.

Rapswachs

Raps

Zu guter Letzt noch das Rapswachs. Auch Rapswachs wird für die Verwendung von veganen Wachstüchern eingesetzt. Es hat den grossen Vorteil, dass es lokal abgebaut und geerntet werden kann, wodurch die Transportwege kurz gehalten sind.

Hast du eine andere Mischung? Verwendest du andere als die hier erwähnten Rohstoffe? Es würde mich sehr interessieren, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, um die geliebten Tücher (ob vegan oder nicht) herzustellen.

Und falls du mehr über die Pflege und Anwendung von Bienenwachstüchern erfahren willst, dann lies am besten den verlinkten Artikel.

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